Es ist Sonntag, der 19. März, und ich mache mich auf den Weg in Richtung der Salzwiesen an der Spitze von Friedrichskoogs. Etwas ist anders als vor vier Wochen. Es ist wärmer, der Wind ist wärmer und leichter Nebel hängt noch in der Luft. Das Wetter kann sich nicht entscheiden, regnen oder nicht regnen. Und dann empfängt mich direkt hinter dem Deich ein unglaubliches Geschnatter und Gezwitscher … der Frühling ist da und wird mit vielen Worten von der Vogelwelt begrüßt.
Der Strandwermut des letzten Jahres ist, auch wenn verblüht und vertrocknet, von der Deichkrone aus mit seinen silbergrauen Stängel zu erkenen. Zerreibt man diese leblos wirkenden Stängel zwischen den Fingern ist der herbe Wermutduft zu riechen. Ich bin überrascht. Wie intensiv müssen diese Pflanzen duften, wenn sie in den nächsten Monaten neu austreiben? Im Moment schwer vorzustellen. Bei genauerem Hinsehen entdecke ich, dass diese Stängel voller Leben und die ersten Austriebe zu sehen sind. Mit Ihnen die kleinen weißen Härchen, die den Wermut des Strandes davor schützen zu viel Wasser zu verdunsten. Pfiffiges Konzept, um nicht zu viel Salzwasser aufnehmen zu müssen.
Ha, heute bin ich zwar von oben trocken geblieben aber für den 7. April habe ich mir vorgenommen meine Garten-Knieunterlage mitzunehmen. Dann kann ich ein bisschen länger in den Salzwiesen verweilen und beim Beobachten und Fotografieren bleibt alles trockener. Wer Lust hat mich zu begleiten ist herzlich eingeladen. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Hauptdeichaufgang.
Bei dem Workshop am 20. April in Schwinge sind noch Plätze frei. Falls ihr jemanden kennt der Zeit und Lust hat, gern weiter geben.
Bis bald und allen ein schönes Osterfest.