Mein Tagebuch

Ich zeige Dir meine Lieblingspflanzen

Immer grüner – Die Salzwiesen im Juni

Anfang Juni und endlich wärmer. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen blauen Himmel. Kaum über die Deichkante Richtung Watt geschaut, schallt es mir aus zwei Kindermündern fröhlich entgegen „Fuchs du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her, gib sie wieder her …“, ich war es nicht!

Richtung Salzwiesen entdecke ich eine kleine Spitzwegerich-Wiese und bin begeistert. Der Spitzwegerich ist in voller Blüte

Die Blüten sehen aus, wie das Ringsystem des Planeten Saturn.
Oder, wie ein Teller balancierender Akrobat.
Inmitten dieser Spitzwegerich-Wiese stehen diese drei Rotklee-Grazien und leuchten im Sonnenschein um die Wette.

Bei dem Salzwiesenspaziergang im Mai konnten wir diese Pflanze noch nicht eindeutige bestimmen. Es fehlte noch ein Erkennungsmerkmal.

Das Johanniskraut, jawohl es ist es, hat drei außergewöhnliche Merkmale.
1. einen zweikantigen Stengel,
2. hält man die Blätter gegen das Licht, so entdeckt man darin helle kleine Punkte,
3. die kleinen gelben Blüten verfärben sich blutrot, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt.

Aus dem Johanniskraut entsteht das Rotöl. Der perfekte Sammelzeitpunkt dieser Pflanze ist zur Sommersonnenwende, Mittsommer, um den 21. Juni.

Hexenspucke oder auch Kuckucksspeichel. Eine Schaumzikade. Die Larven sind im wahrsten Sinne des Wortes kleine Schaumschläger.

Das Geheimnis dieser Pflanze wird beim nächsten Mal gelüftet.

Der Eingang der Salzwiesen. Der kleine Weg ist das erste Mal in diesem Jahr zugewachsen und nur ein Trampelpfad lässt erahnen, dass man hier in die Salzwiesen hineingehen kann. Ein Vogelgeschimpfe schon gleich am Anfang der Salzwiesen. Vogel-Eltern, die über ihre Kleinen wachen und aufpassen. Weit geht es heute nicht in die Salzwiesen hinein.

Der kleiner Trampelpfad führt in die Salzwiesen.

Das ist auch gar nicht notwendig. Plötzlich ist er überall, der Queller. Es ist gar nicht möglich, nicht auf ihn zu treten.

Wie kleine Alien-Würmer ragen die Queller unter den alten Skeletten des letzten Jahres hervor. Was für Farben. Ich kann mich gar nicht trennen und sattsehen.

Aber nicht nur der Queller strahlt mich an … grün, alles ist grün …

Der Stranddreizack mit seinen langen Blüten.
Der Strandwegerich mit seinen kleineren Blüten.
Die Blüte ähnelt sehr der Blüte des Spitzwegerichs. Auch hier die balancierenden Teller.
Strandwegerich (im Vordergrund) und Stranddreizack (im Hintergrund) im Vergleich.

Wie silberne Flecken in einen grünen Teppich eingewebt, der Strandwermut. Streicht man leicht mit der Hand über diese silbernen Blätter dann duftet er. Die Wärme der Sonne hilft beim Verströmen dieses starken herben und ungewöhnlichen Duftes.

Eine Raupe in den Salzwiesen. Ich weiß nicht, welcher Falter oder Schmetterling sich bald daraus entwickeln wird. Sie ist von mir genervt und dreht mir schon nach wenigen Sekunden den Popo zu.

Wenn man sich die Zeit nimmt und einfach nur schaut … auf wenigen Metern ist auch in den Salzwiesen, diesem recht lebensfeindlichen Raum, so viel.

Das Strand-Milchkraut, es blüht von etwas Mai bis August. Es wird nur 3 bis 25 mm große.

Dann tauchen zwei neue Pflanzen auf.

Diese Pflanze hat schon einen ersten Blütenansatz.
Hier sind noch keine Blütenansätze zu erkennen …
… aber schön zu sehen, die salzige Schicht auf der Blattoberseite.

Im Juli und auch August starte ich erneut in die Salzwiesen. Wer Lust hat kann mich gern am Sonntag, den 2. Juli 2023 oder 6. August 2023 begleiten. Start ist um 15 Uhr (Juli-Termin) bzw. 11 Uhr (August-Termin) am Hauptdeichaufgang in Friedrichskoog. Dauer des Spaziergangs zu den Salzwiesen etwa 2 bis 3 Stunden.

Es wird großartig!